Es hat sich in den letzten Jahren bewährt, den Weg ans Mittelmeer über Nacht zu fahren. Die Autobahn ist deutlich weniger befahren und Temperatur und Sonneneinstrahlung sind auch kein Problem. Daher wird der Freitag ruhig angegangen, die Fahrer machen Mittagsschlaf um dann nach einem guten Abendbrot gegen 20:00 Uhr zu starten. Wir haben es genau um 20:18 geschafft. Das Navi war schon programmiert und wir mussten uns etwas über die Routenführung wundern. Da hat jedes System seine Präferenzen und so wurden wir im Elsass durch Orte geführt, die wir bislang nicht kannten. Offensichtlich war es aber der kürzeste und schnellste Weg.
Zum Tanken hatten wir über eine App das Städtchen Macon ausgewählt. Die Ausgesuchte Tankstelle war nicht weiter von der Autobahn entfernt und deutlich günstiger als 30 km weiter in Richtung Lyon. Dort konnten wir eine kurze Pause machen und waren danach sicher, mit ausreichend Reserve bis nach Bormes zu kommen.
Auf der Autobahn war es dann die ersten Stunden sehr ruhig und angenehm zu fahren. Besonders wenn man gefahren wird. Der Verkehr nahm erst nach Lyon deutlich zu, da hier aus verschiedenen Himmelsrichtungen die Autos auf die Autoroute du Soleil geführt werden. Und nicht nur die Urlauber mit Ziel Mittelmehr fahren diese Strecke, sondern bis Orange sind auch die Spanienurlauber mit dabei. So kommt es, dass man um 03:00 Uhr einen Verkehr beobachten kann, den man zum Feierabend in einer Großstadt gewohnt ist. Auch auf den Rastplätzen ist ein reges Treiben. Je weiter man in den Süden kommt, desto lauter werden die Grillen und der typische Geruch der Coté d‘Azur steigt einem in die Nase.
Bei La Ciotat sieht man von der Autobahn zum ersten Mal das Mittelmeer und es ist nicht mehr weit bis zum Ziel. Nach Toulon wird die Autobahn zur Schnellstraße und wir müssen in Hyéres direkt durch die Stadt fahren. Aber auch hier waren wir früh genug unterwegs, so haben wir kaum Stau und Verzögerungen erlebt. Um 07:30 sind wir auf dem Parkplatz von La Favier angekommen. Kaputt aber glücklich. Im Dorf war schon ordentlich Betrieb, auffällig viele Jogger zogen ihre Runden um den kleinen Park. Wir haben unsere Baguettes an einem kleinen Tisch mit Meerblick gegessen und dann einen kurzen Spaziergang ans Wasser gemacht. Unsere Vorräte wurden schon einmal beim Casino aufgefüllt und um 10:49 bekamen wir einen Anruf vom Vermieter, dass wir schon ins Haus kommen können.
Abends ging es nach Überredungskünsten von Anne-Catherine noch kostenfrei zum Plage de Cabasson, der tatsächlich bis 20.00 Uhr noch Parkgebühren kassieren will. Dort gibt es einen großen Parkplatz unter Bäumen, der von vielen Besuchern auch als Aufenthaltsort am Tag genutzt wird. Für mich schwer verständlich, wenn man direkt am Meer ist aber auch wieder nachvollziehbar, wenn man die Temperaturen im Juli betrachtet. Am Strand hat man einen direkten Blick auf das Fort de Bregancon, in dem der französische Präsident seine Sommerferien verbringt.
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